Vereinsgeschichte

Schapdetten ist ein kleiner, beschaulicher Ort mit ca. 1500 Einwohnern und liegt zwischen Nottuln und Münster. Verwaltungstechnisch beheimatet ist Schapdetten in der Gemeinde Nottuln, profitiert aber auch von seiner Lage im Einzugsgebiet der Westfalen-Metropole Münster.

Weitere Informationen zum Ort finden Sie hier: www.wikipedia.de

Der SV Fortuna Schapdetten e.V.

Der SV Fortuna Schapdetten wurde am 3. Mai 1956 gegründet  und hat zur Zeit etwa 680 Mitglieder, davon ca. 420 Erwachsene und 260 Jugendliche. Allein mit diesen Zahlen wird der Stellenwert des Sportvereins innerhalb Schapdettens dokumentiert: dass etwa die Hälfte der Einwohner Mitglieder des Sportvereins sind, wäre in einem größeren Ort wohl undenkbar.

Die Aktivitäten sind vielfältig – neben gängigen Sportarten wie Fußball, Tennis und Volleyball wird vor allem im Bereich des Breitensports ein mannigfaltiges Angebot aufrecht erhalten. Dieses geht über Walking, verschiedene Formen der Gymnastik bis hin zum Kinder-Turnen. An dieser Stelle sei ganz besonders den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern gedankt, ohne deren Einsatz viele dieser Aktivitäten nicht möglich wären. Auch bei anderen Ereignissen im Ort stellt der Verein seine Infrastruktur  zur Verfügung.

Vereinsgeschichte: Fortuna startete 1956 im DJK-Zentralverband

Jede Vereinsgründung hat ihre eigene Geschichte. Beim SV Fortuna Schapdetten e.V. ist das nicht anders. Am 3. Mai 1956 trafen sich auf Einladung von Vikar Hans Werres aus Bösensell und Pfarrer Heinrich Wesselinck aus Schapdetten neun Jugendliche in der Gaststätte Pohlkötter (heute: Hotel „Zur alten Post“) und gründeten den Sportverein DJK Fortuna Schapdetten. Der neu gegründete Verein gehörte dem Zentralverband „Deutsche Jugendkraft“ (DJK) an. Gründungsvorsitzender wurde Josef Woltering; bald darauf führte Gottfried Gausepohl den Verein. Als Sportarten wurden Fußball und Tischtennis angeboten. Der Spielbetrieb wurde in eigenständigen DJK-Klassen ausgetragen.

Bereits zwei Jahre nach Vereinsgründung wechselte der Verein vom DJK-Zentralverband zum DJK-Hauptverband und spielte in den Fußballklassen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen. Wegen fehlender Räume wurde der Spielbetrieb der Tischtennisabteilung eingestellt.

1963 vollzog der Verein die endgültige Trennung vom DJK-Verband und nannte sich nur noch SV Fortuna Schapdetten.

Von da an ging es steil aufwärts: Jugendfußballmannschaften wurden gebildet, die Altherren-Fußballer spielten bald in einer eigenen Mannschaft. Unter dem Vorsitz von Antonius Averkorn, der 1970 die Vereinsführung übernahm, nahm der Verein dann so richtig  Fahrt auf. So gaben sich die Fortunen 1971 eine Satzung, wurden in das Vereinsregister eingetragen und sind seit der Zeit ein „e.V.“.

1973 erschien die erste Ausgabe der Vereinszeitschrift „Fortunen-Echo“. Im Jahr darauf wurde eine Frauen- und Mädchensportabteilung gegründet. 1975 ist das Gründungsjahr des Schapdettener Damenfußballs.

Nachdem die Tischtennisspieler einige Jahre pausiert hatten, wurde 1978 der Spielbetrieb im Kellerraum der Grundschule wieder aufgenommen. 1979 kam eine Tennisabteilung hinzu und 1980 eine Mädchenfußballmannschaft, 1981 die Volleyballabteilung.

Die Jahre 1982 und ’83 standen ganz im Zeichen baulicher Anlagen. Zunächst wurden zwei Tennisplätze in Betrieb genommen. Es folgte der Bau des Sportlerraumes, der Umkleide- und Duschräume sowie der sanitären Anlagen. Der Verein erbrachte dabei 35 000 Mark Eigenleistungen.

Eine nicht unwesentliche organisatorische Änderung erfolgte im Jahr 1984: Die Tischtennisabteilung und die Volleyballabteilung wurden zur „Freizeitsportabteilung“ zusammengefaßt. Als im Februar 1987 die Turnhalle eingeweiht und der Grundschule und dem Sportverein übergeben wurde, konnten von der Freizeitsportabteilung auch Turnen und Gymnastik angeboten werden.

Ein herber Rückschlag jedoch für die Fortuna im Jahre 1989: das Oberverwaltungsgericht NRW erklärt den Bebauungsplan „Freizeitanlage Schapdetten“ mit Boltzplatz, Tennisplätzen, Parkplatz und Tennenplatz für nichtig. 1992 wird der Spielbetrieb auf dem Tennenplatz und den beiden Tennisplätzen eingestellt. Die Fußballspiele finden in Appelhülsen statt. Die Tennissportabteilung weicht nach Nottuln und Darup aus. Doch noch im gleichen Jahr erfolgt die Baugenehmigung für das neue Sportzentrum. Die Arbeiten beginnen schließlich am 3. August 1992.

Seit der „Wende“ 1989 hat sich eine enge Freundschaft zu unserem Partnerverein Grün-Weiß Lindow in Brandeburg entwickelt, die durch regelmäßige gegenseitige Besuche und gemeinsame Aktivitäten rege gepflegt wird.

Auch 1993 war wieder ein bewegtes Jahr. Die Leichtathletikgruppe löst sich auf, die Fußballerinnen steigen in die Landesliga auf. Das Vereinslokal Hesselmann schließt. Der neue Tennenplatz wird in Betrieb genommen. Die Gaststätte „Zur alten Post“ wird neues Vereinslokal. Auf dem alten Sportplatz an der Straße nach Nottuln wird der Spielbetrieb auch für Hobbyspiele eingestellt. Die Tischtennisgruppe löst sich auf.

1996 war kein gutes Jahr für die Damenfußballmannschaft. Sie wurde wegen personeller Probleme vom Spielbetrieb der Landesliga abgemeldet. Und doch war 1996 ein denkwürdiges Jahr für die Fortunen. Am 17. August wurde das neue Vereinsheim für alle Mitglieder und der Unkleide- und Sanitärtrakt für die Tennisabteilung übernommen. Über 4000 Stunden Arbeit hatten Vereinsmitglieder geleistet.

Als sich 1998 innerhalb des Vereins eine Theatergruppe gründete, lag eine Änderung der Vereinssatzung nahe. So beschloss die Mitgliederversammlung im Juni 1998, daß zum Vereinszweck nicht nur die Sportförderung, sondern auch die Kulturförderung zählt.

Im Jahre 2000 konnte dann – nach vielen Jahren des Wartens und ständiger Anstrengungen des Vorstandes, insbesondere des damaligen 1. Vorsitzenden Heinz Rütering – der lang ersehnte Rasenplatz von der Gemeinde Nottuln übernommen und für den Spielbetrieb des SV Fortuna Schapdetten genutzt werden.

2010 wurde die Bogensportabteilung gegründet. Sie zählt heute knapp 100 Mitglieder. Im Jahre 2019 wurde die neue Bogensportanlage in der Schenkingstraße in Betriebe genommen, die mit ihrer Größe das Training und einen Wettkampfbetrieb ermöglicht. Mit der Bogensportabteilung wurde der SV Fortuna Schapdetten ein Bestandteil des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission.